Das Büfett ist eröffnet

R e t t e   s i c h   w e r   k a n n !!!

Wer es nicht noch nicht an den Fahnen gesehen hatte, konnte es spätestens an der Bewölkung erkennen: Es war mal Kirmes in Havert und es gab wieder was zu feiern.

Aber beim Zapfenstreich am Samstagnachmittag schien es ja trocken zu bleiben, zumindest von Stein bis Havert. Glück das wir `ne halbe Stunde früher losgezogen waren – Hubert zuliebe. Nach dem ersten Zwischenstopp bei Rauschen zogen wir frohen Mutes weiter zum Königshaus. Für diese Jahreszeit schien es wohl früh dunkel zu werden! Ach nein, es waren die Wolken, die sich immer dichter über unseren Köpfen zusammenzogen. Aber trocken beim König angekommen wäre es auch nicht schlimm gewesen, wenn es angefangen hätte zu regnen. Schließlich hatte Hubert vorgesorgt und den Hof mit einer Plane wunderbar überdacht. – So dachte man –

Nach einer kurzen Begrüßung von Hubert sagte er nur noch „das Büfett ist eröffnet“, und das war der Startschuss für den Schützenvorstand! Zeitgleich mit den ersten Regentropfen schaufelten sie schnell Ihre Teller voll. Der Spielmannszug diskutierte noch, wo denn gleich die Dachlatte mit der Plane brechen würde, als sich hinter uns die Plane schon selbständig machte. Den Schützen schien es so gut zu schmecken, dass sie gar nicht merkten, dass um ihnen herum der ganze Spielmannszug an der Plane hing, um das schlimmste zu vermeiden. Der Wind fegte nun mit 180 kmh durch die Plane, gefolgt von dicken, peitschenden Regentropfen, die es aber anscheinend alle auf Iris abgesehen hatten. Als nach ein paar kräftigen Windböen sich die brennende Lichterkette auch noch von der Decke viel und dabei Sascha fast zu Tode gekommen war, war das Chaos perfekt. Zum Glück waren die Teller der Schützen mittlerweile alle leer gegessen! Endlich ließ der Sturm und Regen wieder nach und wir konnten mit ein wenig Mühe ungefähr den alten Zustand wieder herrichten.

Das hatte leider auch der Sturm gesehen und kam Postwendend wieder zu uns zurück. Alles festhalten hatte keinen Sinn, die Plane war nicht zu retten. Schnell die Instrumente im Wohnzimmer, Flur und Kleiderzimmer verteilen, das Essen hinterher und sich dabei nach Möglichkeit nicht gegenseitig umrennen.

Nachdem jetzt alle klatschnass waren, (dass heißt alle außer die Schützen) musste nun improvisiert werden. Schnell wurde das Auto in Schürens Spritzkabine auf Seite geschoben und das ganze Essen dort aufgebaut. Ach ja dass Essen: Hier hatte Sascha erneut vollen Einsatz gezeigt und unter Einsatz seines eigenen Lebens den großen Schinken gerettet. Hier saßen wir nun gemütlich neben Farbdosen und Verdünnungskanister und konnten uns bei den Düften sämtlicher Lösungsmittel an den Leckereien bedienen.

Nach dem sich die Familie Crommen wieder beruhig hatte und wir unseren Imbiss zu uns genommen hatten, versuchten wir dem König noch ein Ständchen zu spielen. Doch auch jetzt war der Regen wieder zur Stelle und erschwerte uns unsere Arbeit. Aber nichts desto Trotz zogen wir schnell Richtung Zelt. Schnell ist eigentlich nicht der richtige Ausdruck. Das Tempo wurde so drastisch erhöht, dass Leo – wenn wir den Tiger-Rag in dem Tempo schon gespielt hätten – seine helle Freude daran gehabt hätte.

 

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