Radtour 2003

Bei der Radtour 2003 ging es ohne weitere Zwischenfälle los. Es wurde sich wie immer auf dem Dorfplatz getroffen und dann ging’s nach einem „Auf geht’s“ von Karl ohne Boxenstopp bei Meures los. Wir fuhren erst mal in Richtung Holland. Das Wetter war schön und alle bei guter Laune.

Kurz bevor wir dann die erste Pause machen wollten, testete C.H. aus H. nach einer kurzen Anstichelei von den anderen Jungs, wie es sich so fahren lässt, wenn man die Hände am Lenker überkreuzt. Das ging natürlich prima! Zack in den Graben, durch die Brennnesseln, in das Maisfeld, bums auf die Schnauze gelegt, gut wehgetan, aufgestanden, raus aus dem Mais, durch die Nesseln, durch den Graben, sich auslachen lassen, immer noch schmerzen und weiter geht’s.

Nach diesem kleinen Zwischenfall konnten wir die verdiente Pause einlegen. Endlich kamen wir an einer Kirche mit mehreren Gebäuden an. Dort gab’s dann Kaffee und Kuchen - dachten wir -. Nachdem ich mein Fahrrad abgeschlossen hatte, musste ich jedoch voller Entsetzen feststellen, dass es nichts zu futtern gab. Doch glücklicherweise kam die fahrende Verpflegung von Meures vorbei, die uns schnell mit Bier versorgte. Nachdem wir uns gestärkt und den Kirchplatz mit Bierstopfen versaut hatten, nahmen wir die Weiterfahrt mit neuer Energie wieder auf.

Irgendwann fuhren wir über einen Dienstweg mitten in Belgien der kein Ende nahm. Als man dann dachte, jetzt hört dieser Weg endlich auf, fuhr man 2 Meter weiter wieder drauf. Diese Prozedur wiederholte sich ganze 10mal. Doch man wird’s kaum glauben, Stunden später kamen wir dann bei dem Café „Has`se nicht gesehen“ an. Da das Wetter nicht mehr ganz so schön war, liefen natürlich alle rein. Leider standen nicht so viele Stühle und Tische im Zeer , also musste sich der Rest draußen hinsetzen. Zwei Minuten später fing es dann aber an zu regnen. Jetzt wollte der Rest natürlich auch rein. Schnell Tische und Stühle unter die Arme und ab zu den anderen. Doch die freundliche Bedienung sagte uns wo’s lang ging: „Das Zeug von draußen muss auch draußen bleiben!“ Währenddessen suchte Heinz aber schon alle restlichen Tische und Stühle zusammen, und kam mit vollen Händen zur Tür rein. Das war zuviel für die Bedienung. Sie versuchte es noch zu verhindern, aber vergebens – wir saßen. Nach dieser kleinen Auseinandersetzung war die Bedienung endlich bereit für ca. 100 Leute die Bestellungen aufzunehmen. Alle freuten sich auf Kaffee und Kuchen. Nur leider hatte Karl versäumt uns anzumelden. Die Veteranen hatten zuerst bestellt, und bekamen die letzen 11 Stücke Torte. Zwei davon kamen bei uns am Tisch an und nach einem kurzen hin und her wurden wir uns einig wer die bekommen sollte. Jedenfalls zu trinken hatten wir immer noch nichts. Nach einer guten halben Stunde servierte man uns dann doch noch die Getränke.

Da von den 11 Stücken Torte nur die wenigsten satt geworden waren, überlegten wir uns, was wir sonst noch essen könnten. Plötzlich klingelte ein Handy. Es war Marc und er wollte mit dem Auto nachkommen. Nur wer von uns konnte den Weg beschreiben? Sicherlich nur Karl. Karl fing an: „Belgien.. Masseik… Holland.. Limburg.. Autobahn.. Bar... Maas.. Kneipe mit angebauter Zeer.“ Marc dann: „Ooooaahh mit Zeer, haben wir auch zu Haus, dann find ich’s.“ Wir glaubten nicht wirklich daran, dass Marc uns finden würde – schließlich kennen wir seine hervorragenden Straßenkenntnisse. Währenddessen entdeckte einer dass es hier auch Bitterballen zu essen gab, und alle dachten, wenn’s schon keine Vla gibt, dann wenigstens Bitterballen. Darauf erfolgte direkt die Bestellung. „Hier 5x Bitterballen, und hier 8x Bitterballen und ach warte eben, 10x ne 11x, ich auch noch, ne dann noch mal 12x Bitterballen dazu. Nachdem wir nach einiger Zeit alle was zu essen hatten, kam – zu unserem Erstaunen - Marc zur Tür herein. Ebenfalls ganz hungrig bestellte er erst einmal ein paar Bitterballen. Und Marc’s Wunsch wurde prompt erfüllt. Ein Staunen machte sich breit. Jeder hatte was zu Essen. Na ja, nicht ganz. Paul hatte während der Bestellung draußen nach den Kindern gesehen, und versuchte an der Theke noch was nachzubestellen. Er wurde dann gefragt, ob er auch zu der Gruppe gehörte. Paul bejahte das und er wurde abgefertigt mit. „Now, dann bekommen sie keine Bitterballe mehr.“ Es war nichts zu machen. Paul ging leer aus. Diese Aktion von der Kellnerin krönte unseren Aufenthalt in diesem Café.

Aber es kam noch besser, und zwar bei der Rechnung! Alle mussten sich schön (wie in der Grundschule) in einer Reihe anstellen und sich ohne zu drängeln zur Kasse bewegen. Nach dieser erlebnisreichen Kaffeepause fuhren wir weiter und, dem Himmel sei Dank, es hatte aufgehört zu Regnen. Dennoch beschloss Karl den kürzesten Weg zu nehmen. Bekanntlich fuhren wir natürlich über den Dienstweg und kamen später an einem Sandloch an. Seltsam war nur, dass wir nach einer halben Stunde wieder an einem Sandloch ankamen. Scheinbar war es das gleiche, doch Karl wollte hiervon nichts wissen. (Na ja, Karl gab diesen kleinen Umweg erst nach einigen Wochen zu.)

Lebensgefährlich wurde es für uns aber erst, als wir über den Schießplatz eines holländischen Schützenvereins fuhren. Nur dank unserer hervorragenden Kenntnisse in der Sprache „Platt“ konnten wir schwerere Verletzungen vermeiden. Lediglich einige Hinterteile waren am Ende etwas durchgesessen. Irgendwann erreichten wir dann aber doch noch unseren Heimatort Havert. Bei gegrilltem Fleisch und gekühlten Getränken ließen wir auch diesmal eine schöne Radtour langsam ausklingen.

 

Titelseite Begeisterung Das Büfett Radtour 2003