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 -    denn faszinierend ist es in der Tat, was ein solcher Verein aus Familien und anderen Lebensgemeinschaften machen kann.

 

 

 

Kriesenerprobte Eheleute sehen ihre Partnerschaft plötzlich durch das schier unlösbare Problem:

  • ·Wie verbringen wir unsere gemeinsamen Stunden noch gemeinsam?

  • ·Wie überbrücken wir unsere Interessenskonflikte ohne ständige Diskussionen, bei denen sowieso klar ist, wer gewinnt (nämlich der Verein!) gefährdet.

 

Ein Außenstehender wird wohl nie begreifen können, wieso Menschen sich so für eine spezielle Gemeinschaft wie zum Beispiel ein Trommlerchor einsetzen können. Da wird mit vollem Elan geprobt und das am liebsten mehrmals pro Woche. Und damit die einzelnen Instrumente noch besser miteinander harmonieren, denn man gibt ja alles für die Kameraden, versuchen ihre Besitzer diese gesellige Harmonie auch noch abendelang bei einem (oder auch mal mehr!) gepflegten Glas Bier zu verbessern.

 

Mehr Einsatz kann ein Mensch doch gar nicht bei einem Hobby zeigen denken jetzt schon wieder diese unwissenden Nichtmitglieder – doch weit gefehlt! Am Wochenende geht der stressige Spass (?!) erst richtig los. Dann wird die Vereinsuniform auf Hochglanz gebracht, damit man selbst und die Kameraden bei den diversen Auftritten gut aussehen und alle Blicke auf sich ziehen. Allein diese Vorbereitungen fordern ganzen Einsatz und lassen keine halben Sachen zu!

 

Wenn man Vormittags alles zur vollsten Zufriedenheit erledigt hat, bleiben vielleicht noch ein oder zwei Minuten um seinen Lieben einen schönen Tag zu wünschen und schon hastet das pflichtbewußte Haverter Trommlerchormitglied zu Rauschen, um von da aus in die Welt zu ziehen, um dort die eigene Ehre und die der Kameraden zu vertreten. Jetzt drängen sich natürlich wieder bei jedem Nichtmitglied weitere Fragen auf: „Warum tut man so was?! Irgendwo gibt es doch Grenzen, gerade wenn das private Glück gefährdet scheint!“ Doch Freund, Freundin, Frau und Kinder scheinen weit in den Hintergrund zu rücken, wenn es um Kameraden, Zusammengehörigkeit und das daraus resultierende Motto: „Einer für alle, alle für einen“ geht.

 

Aus Erfahrung werden viele leiderprobte Partner sagen können, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis man einsieht, dass kaum eine Chance besteht, ein einmal mit dem Vereinsvirus infiziertes Mitglied von den Kameraden und dem gesamten Vereinsleben loszueisen. Viel eher scheint empfehlenswert für Nichtmitglieder sich einmal an den Aktivitäten eines solchen Vereins, die ja noch lange nicht bei Proben und Auftritten aufhören, sondern über Grillabende, Ausflüge (...) gehend und bei der monatlichen Papiersammlung aufhören, zu beteiligen.  (Besonders hier freuen sich alle über tatkräftige Hilfe!!)

 

Vielleicht bekommt man dann die Möglichkeit, ein Gespür für diese spezielle Art der Zusammengehörigkeit zu entwickeln, und man ist als Außenstehender leichter dazu bereit, den Partner fürs Wochenende und andere anstehende Termine an den Verein abzutreten. Letztlich könnte es ja sogar noch passieren, dass die Neugier auf diese Art Hobby so groß wird, dass man selbst zum Instrument greift und einfach dem geselligen Treiben beiwohnt!

 

 

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