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Das Schützenfest in Havert stand vor der Tür. Die hübschen Kleider waren in Form gebracht worden. Die Sonnenbänke heiß gelaufen und alles bis ins letzte Detail geplant. Nun war es soweit. Adrett standen Sie da, unsere Ehrendamen. Nur eines hatte man bei der Planung außer acht gelassen: das Wetter, und das spielte ganz und gar nicht mit.

 

Es war nicht die Hitze, die uns zu schaffen machte.  Auch nicht ein Regenschauer, der überraschend über uns hereinbrach. Nein, es war der Wind. Nicht dieser leichte Windhauch, über den wir uns an heißen Tagen freuen. Der, der die stehende, schwüle Luft ein wenig zirkulieren lässt und das Leben an solchen Tagen erträglich macht. Nein, es war eher die Windstärke 7, die den Spielmannszug, die Ehrendamen und alle weiteren marschierenden Vereine von den Strassen fegen wollte.

 

Es war dieser Wind, der Bäume zum umstürzen brachte. Dieser Wind, der arme Kirmesbudenbesitzer um Ihre Existenz brachte. Und genau dieser Wind trug Schuld daran, dass Heinrich Aretz seine geliebte Feldandacht für die lieben Schützenbrüder und Schützenschwestern ausfallen ließ. Aber damit nicht genug! Ebenfalls wurde die Route des Aufzuges wegen dieser stürmischen Wetterfront ca. 3-4 mal umgeworfen. Sicherlich war es für alle nicht der schönste Tag, aber die wirklichen Leidtragenden waren unsere Ehrendamen, die keine Mühen für diesen Tag gescheut hatten. Zum Glück sollte es nicht der letzte Auftritt der Ehrendamen sein.

 

Bereits wenige Wochen später stand für die Ehrendamen der zweite Auftritt auf dem Terminplan. Es war die Kirmes in Schalbruch. Dort herrschten die Temperaturen, von denen wir beim Schützenfest gerne eine Scheibe abgeschnitten hätten. Der helle Stern stand wieder besonders hoch. Wir reden von der Sonne, die, wie damals beim Schützenfest in Gangelt, wieder alles gab! Der Schweiß floß nur so in Litern von unseren Körpern herab. Versetzt Euch jetzt bitte noch einmal zurück an diesen 18. Juni.

 

- Die Sonne scheint. - Wir marschieren Meter für Meter durch Schalbruch. - Die Körper kleben. - Der Schweiß tropft. –

 

Ihr könnt den warmen Schweiß förmlich riechen – nicht wahr?

 

Hier darf aber erwähnt werden, das sich die Ehrendamen beim Vorbeimarsch ausruhen durften, während alle Anderen 5x um die elende Kirche rennen mussten!

 

Aber nichts desto trotz war es ja nicht der letzte Auftritt unserer Ehrendamen. Nach dem stürmischen Schützenfest konnte es bei unserer Kirmes nur noch besser werden. Aber was heisst schon besser? Nicht der Wind oder die Sonne machten uns Sorgen. Es war das Regenrisiko von 70 Prozent, das uns beschäftigte. Wenn man zum Himmel schaute konnte man meistens sagen: „Nein, es fängt noch nicht an zu regnen. Erst nachher um 16.30 Uhr, wenn wir Antreten müssen!“ Im Nachhinein können wir aber sagen, dass das Glück auf unserer Seite war. Nur hier und da ein kleiner Schauer.

 

Also nach drei Auftritten hatten unsere Ehrendamen einmal die Windstärke 7, die Hitze der Sahara und einige Regenschauer erlebt. Aber die Isenbrucher Kirmes stand ja noch vor der Tür.

Wir hätten hier gerne - zum krönenden Abschluß unserer Geschichte – von einem englischen Tag im Nebel berichtet, aber man kann

halt nicht alles haben.

 

 

 

 

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